Die Fachgruppen wurden 1926 erstmalig in der Kleingartensektion des Zentralverbandes gegründet. Leiter und fachmännischer Berater war der damalige Obergärtner Anton Eipeldauer.
Basis dieser Gründung war, dass damals minderwertige Obstsorten gepflanzt wurden und bei gleicher Pflege und gleichen Kosten der Ertrag extrem niedrig war. Anton Eipeldauer übernahm die theoretische und praktische Schulung der Gärtner und auch den gezielten Einkauf von hochwertigen Obstbäumen, die dann an die einzelnen Kleingärtner weiterverkauft wurden. Diese Schulungen wurden im 15. Bezirk in der Moeringgasse durchgeführt, und von hier verteilten sich die geschulten Gärtner auf das gesamte Stadtgebiet. Ein wichtiger Kernpunkt in der Geschichte des Gartenbaues ist die österreichische Gartenbaugesellschaft. 1927 war diese bereits 100 Jahre alt, und durch ihre Ausstellungen in der Hofburg bereits ein wichtiger Anziehungspunkt für viele Kleingärtner. Weil die Bodenverhältnisse in den einzelnen Kleingartenanlagen sehr unterschiedlich waren, wurden im August 1928 in den Genossenschaften bzw. den Kleingartenorganisationen eigene Versuchsgruppen geschaffen, die zur Selbsthilfe griffen und die gemachten Erfahrungen austauschten. Dies war der Beginn der einzelnen Fachgruppen in den Bezirken, wo im 15. Bezirk bereits 13 Fachberater tätig waren. Die Zeitschrift „Der österreichische Kleingärtner“ mit der Beilage „Der Gartenfreund“ war ein wichtiger Träger von Erfahrungen und übermittelte das Wissen der Fachberater und anderer Gäste, an die einzelnen Kleingärtner. Dieses Wissen wird auch heute noch durch diese Zeitschrift verbreitet. Im Jahr 1941 wurde in dieser Zeitschrift hingewiesen, dass Fachkurse auf der Schmelz abgehalten werden.
Der Schulgarten in der Gruppe 1 Parzelle 16 beinhaltet eine Spindelreihe, Gemüse- und Staudenbeete. Ein Kräuterbeet vervollständigt diesen lehrreichen Garten, der von den Fachberatern mit viel Sorgfalt bebaut und gepflegt wird. In der auf der Parzelle befindlichen Gartenhütte kann die monatliche Fachberaterzusammenkunft (jeden 2. Dienstag im Monat) in den warmen Sommermonaten vor Ort abgehalten werden, und es können so viele interessante Themen direkt im Garten besprochen werden. Neben dem Schulgarten befindet sich ein Bienenhaus für 10 Bienenvölker. 1990 wurde der angelegte Alpingarten in ein Feuchtbiotop umgestaltet.
Die Fachberater nehmen zwecks Weiterbildung stets an Fachvorträgen teil, die zumeist in Volkshochschulen, sowie im Haus der Gartenbaugesellschaft stattfinden. Auch am botanischen Institut der Universität für Bodenkultur und bei den Seminaren im Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft können sich die Fachberater ihr Wissen aneignen, gibt es doch immer wieder neue Erkenntnisse. Nicht nur bei Gartenbegehungen, die in unserem Verein stattfinden, beraten die Fachberater die Parzellenbenützer und geben ihr Wissen den Gärtnern weiter, sondern auch während des gesamten Gartenjahres stehen sie für Fragen zur Verfügung.
Um den Gärtnern die Teilnahme an theoretischen und praktischen Schnittkursen, sowie Sachkundenachweisen zu ermöglichen, vermittelt die Fachgruppe Termine und Zeit der Veranstaltungen. Im Pflanzenschutz greift der Fachberater zuerst zu mechanischen und biologischen Mitteln. Erst wenn alle Versuche erfolglos verlaufen, wird Chemie eingesetzt, die jedoch mit größtmöglicher Schonung der Umwelt verwendet wird. In Boden- und Kompostfragen steht der Fachberater gerne zur Verfügung und hilft bei Entnahme von Bodenproben, um eventuelle Mängel wahrzunehmen.